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blogWas bedeutet es, Verantwortung zu übernehmen?

Was bedeutet es, Verantwortung zu übernehmen?


Was ist eigentlich Verantwortung? Der Duden erklärt die Bedeutung des Wortes wie folgt: Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass (innerhalb eines bestimmten Rahmens) alles einen möglichst guten Verlauf nimmt, das jeweils Notwendige und Richtige getan wird und möglichst kein Schaden entsteht. Was hier als leicht verständlich und plausibel erklärt wird, birgt aber bei genauerer Beobachtung und in gewissen Situationen eine große Last.
In erster Linie übernimmt jeder Mensch die Verantwortung für sein eigenes Handeln, ist also dafür verantwortlich. Ein einfaches Beispiel: Wenn man sich spät nachts schlafen legt, ein paar Stunden später bereits wieder aufsteht und dann den ganzen Tag Müdigkeit verspürt, ist man umgangssprachlich „selbst Schuld“ oder eben selber dafür verantwortlich. Ein zweites Beispiel: Jemand schafft sich einen Hund an. Damit übernimmt man zukünftig nicht mehr nur die Verantwortung über sich selbst, sondern ist auch für den Hund verantwortlich. Der oder die Hundebesitzer*in ist also verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Erziehung und die Pflege des Hundes einen möglichst guten Verlauf nimmt, das jeweils Notwendige und Richtige getan wird und möglichst kein Schaden entsteht, um auf die genaue Bedeutung des Wortes zurückzukommen. Das gilt nun auch für diejenigen, die Kinder haben oder noch haben wollen, sie haben die Verantwortung für den Nachwuchs. Diese Beispiele können jetzt ewig weiter gesponnen werden. Generell kann man sagen, je mehr von einer Handlung oder einer Entscheidung betroffen ist/sind, desto größer ist die Verantwortung des Handelnden. Gehen sie jetzt davon aus, sie hätten die Möglichkeit, ein Gesetz zu erlassen. Dieses Gesetz würde nicht nur für sie, nicht nur für ihre Familie oder ihre Stadt, sondern für ganz Deutschland gelten. Der Entscheidungstragende übernimmt also die Verantwortung für das erlassene Gesetz und somit auch für die möglichen Konsequenzen, die sich für alle deutschen Bürgerinnen und Bürger ergeben könnten. Am jetzigen Punkt angekommen ist unschwer zu erkennen, dass es sich dabei um die Legitimationen der Regierung an einzelne Bürger handelt. Unter Einbeziehung der Tatsache, dass die meisten Namen der Auserwählten bereits bekannt gegeben wurden stellt sich jetzt die Frage, ob noch von Legitimation gesprochen werden kann, oder schlicht von der Auferlegung einer riesigen Last beziehungsweise Bürde. Zwanzig Bürger und Bürgerinnen sollen die Verantwortung für 82 Millionen Einwohner in ganz Deutschland übernehmen. Wären sie bereit dazu? Ein letzter Schlussgedanke: Auf Regierungsebene sind in Deutschland der Bundestag, der Bundesrat, die Bundesregierung, diverse Gremien und viele weitere Institutionen und Personen in den Verlauf einer Gesetzgebung verwickelt. Wie soll ein einzelner Mensch diese Verantwortung tragen können?